FAQs zur Schwerpunktsetzung
Die Schwerpunktsetzung dient dazu, unsere Arbeit als Kirche angesichts veränderter gesellschaftlicher und finanzieller Rahmenbedingungen zukunftsfähig zu gestalten. Aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen ist es wichtig, unsere Ressourcen gezielt einzusetzen. „Anfänge im Glauben“ bedeutet, dass die Arbeitsfelder stark gemacht werden sollen, in denen Menschen entdecken, dass Glaube für ihr Leben relevant sein kann, ihnen in Krisen Halt gibt und über diese Welt hinausweist.
Das bedeutet jedoch nicht, dass bewährte Arbeitsbereiche wie Seniorenarbeit, Erwachsenenbildung oder Kirchenmusik aufgegeben werden müssen. Es ist keine pauschale Aufforderung zur Reduktion, sondern eine Einladung zur Reflexion und Neuausrichtung. Es geht darum, die Arbeitsbereiche im Licht des Schwerpunktes neu auszurichten .
Kirchenkreise können natürlich nach wie vor über die Ihnen zustehenden Mittel frei bestimmen. Sie sollen aber die landeskirchliche Schwerpunktsetzung auf ihre Arbeitsfelder und Finanzierungskriterien anwenden.
Die Landeskirche hat die Möglichkeit gemäß der Schwerpunktsetzung bestimmte Projekte gezielt zu fördern.
Auch ältere Menschen können den Glauben neu oder wieder für sich entdecken. Jede Generation hat ihre eigenen Herausforderungen, auf die der Glauben eine Antwort sein kann.
Auch Gemeinden mit überwiegend älteren Mitgliedern können somit die Schwerpunktsetzung umsetzen, indem sie ihre kirchliche Arbeit auf Anfänge im Glauben fokussiert.
Ebenso sind ältere Gemeindemitglieder eine wichtige Stütze und können aktiv dazu beitragen, den Wandel zu gestalten – sei es als Mentoren für jüngere Menschen oder durch die Unterstützung generationsübergreifender Projekte.
Eine Kooperation mit regionalen Partnern wie Schulen, Kitas oder Jugendzentren kann helfen, Kinder und Jugendliche anzusprechen, die sonst keinen Bezug zur Kirche hätten. Solche Partnerschaften eröffnen neue Chancen und können auch ältere Menschen neu oder wieder einbinden.
In den nächsten Monaten geht es erst einmal darum, den Schwerpunkt zu schärfen und inhaltlich zu konkretisieren. Danach werden das Team Zukunft oder die Teams der Service Agentur Materialien entwickeln und Workshops anbieten. Dabei wird es um Impulsfragen gehen, wie beispielsweise:
- Wie können Formate dahingehend angepasst werden, dass der Schwerpunkt „Anfänge im Glauben“ als maßgeblicher Horizont erkennbar ist?
- Welche innovativen Modelle der Glaubensvermittlung werden erprobt?
- Welche Ideen gibt es für Angebote, Neueinsteiger:innen und Wiedereinsteiger:innen mit Glaubensthemen in Berührung zu bringen?
Die finanziellen Mittel für die Ausgestaltung der Schwerpunktausrichtung müssen überwiegend aus den bestehenden Ressourcen aufgebracht werden, da die Gesamteinnahmen der Kirche aufgrund der rückläufigen Kirchensteuereinnahmen deutlich sinken. Das bedeutet, dass Gemeinden und Kirchenkreise Prioritäten setzen müssen. Durch die Neuausrichtung der Schwerpunkte sollen Ressourcen gezielt in Bereiche fließen, die langfristig die Grundlagen für eine lebendige Kirche schaffen.
Das schließt nicht aus, dass die Landeskirche gezielt in einzelne Projekte investiert, die zur Zukunftsfähigkeit der Kirche beitragen.
Die Kürzungen erfolgen gezielt und überlegt. Rückläufige Kirchensteuereinnahmen, die etwa 89 % der Gesamteinnahmen ausmachen, stellen eine erhebliche Herausforderung dar. Deshalb muss gezielt umgesteuert werden, wie es auch die Vorsitzende des Finanzausschusses der Landessynode, Marie-Luise Brümmer, betont hat (siehe unten Beraten und Beschlossen). Es wird genau geprüft, welche Arbeitsbereiche und Projekte für die Zukunftsfähigkeit der Kirche besonders wichtig sind und wo Anpassungen notwendig sind.
Die finanziellen Einbußen sind so gravierend, dass Kürzungen in vielen Bereichen unvermeidbar sind, um die Handlungsfähigkeit der Kirche langfristig zu sichern. Gleichzeitig investiert die Landeskirche in zukunftsweisende Projekte.
Die Kirchenkreise entscheiden im Wesentlichen eigenständig über die Verwendung ihrer Mittel. Da die Kirchensteuereinnahmen bis 2035 um ein Drittel sinken, werden auch die Zuweisungen an die Kirchenkreise entsprechend gekürzt. Daher wird es für Kirchenkreise und Gemeinden unvermeidlich, klare Prioritäten zu setzen – dabei möchte die Landeskirche durch ihre Schwerpunktsetzung unterstützen.
Bereits vorliegende Überlegungen zu Kürzungen sind ein wertvoller Beitrag und zeigen, dass Ihre Einrichtung aktiv auf die aktuellen Herausforderungen reagiert. Es wird empfohlen, diese Sparpläne noch einmal im Hinblick auf die Schwerpunktsetzung zu überprüfen. Ziel ist es, die Ressourcen gezielt einzusetzen, um die Kirche nachhaltig zu stärken und zukunftsfähig zu machen. Vorliegende Überlegungen können in diesem Rahmen angepasst und in die Umsetzung eingebracht werden.
Eine aktive Beteiligung am Zukunftsprozess ist ausdrücklich erwünscht und ein wichtiger Beitrag zur Transformation der Kirche. Das Team Zukunft, das die Fäden des Zukunftsprozesses zusammenhält, steht als erste Anlaufstelle zur Verfügung. Gemeinden und Kirchenkreise können jederzeit Kontakt aufnehmen, Fragen stellen oder eigene Vorschläge einbringen.
Das Team Zukunft ist auch bereit, auf Anfrage zu Ihnen vor Ort zu kommen, um das Gespräch zu suchen und individuelle Anliegen aufzunehmen. Es ist zudem wertvoll, von eigenen Projekten oder Ideen zu berichten, die bereits erfolgreich umgesetzt wurden. Diese Erfahrungen können als Inspiration für andere Gemeinden oder Kirchenkreise dienen und den Zukunftsprozess voranbringen. Wenn Sie von solchen Projekten berichten möchten, kontaktieren Sie bitte Team Zukunft: zukunftsprozess@evlka.de.
Ja, selbstverständlich! Alle Mitarbeitenden kirchlicher Einrichtungen sind eingeladen, sich aktiv an der Diskussion und am Zukunftsprozess zu beteiligen. Ihre Perspektiven und Erfahrungen sind wertvoll, um tragfähige Lösungen zu entwickeln und den Wandel gemeinsam zu gestalten.
Viele EInrichtungen sind bereits über ihre Leitungen in die Überlegungen zur künftigen Einrichtungslandschaften eingebunden. Sprechen Sie bitte Ihre Einrichtungsleitung darauf an oder kontaktieren Sie uns gerne über: zukunftsprozess@evlka.de.
Um Veränderungen nicht als Abwertung bestehender Arbeitsfelder erscheinen zu lassen, ist eine klare und ehrliche Kommunikation entscheidend. Der Umbruch sollte als Chance vermittelt werden. Aufrichtigkeit und Transparenz stehen dabei zentral. Wenn offen erklärt wird, warum Anpassungen nötig sind – etwa aufgrund der sinkenden Mitgliederzahl, die ein geringeres Raumangebot benötigt – und Beteiligte in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden, wächst das Verständnis für den Wandel.
Es ist ebenso wichtig, Menschen aktiv in die Entwicklung von Lösungen einzubeziehen. Wer mitgestalten kann, fühlt sich wertgeschätzt und trägt den Wandel eher mit. So kann die Neuausrichtung als gemeinsamer Weg erlebt werden.