#Verkündigungsberufe2030 - Die Welle

Der Beteiligungsprozess #Verkündigungsberufe2030 bietet einen Diskussions- und Reflektionsraum rund um die Zukunft der Verkündigungsberufe.

Entstehung

Auf Initiative der Personalabteilung der Landeskirche Hannovers, der Akademie Loccum und der Arbeitsstelle Personalentwicklung traf sich 2017 eine repräsentative Gruppe von 25 Pfarrpersonen. Diese Gruppe setzte sich aus Menschen aller Altersgruppen, aus Gemeinden und Einrichtungen, aus der Stadt, vom Land und aus unterschiedlichen Hierarchieebenen zusammen. Ihr Ziel war es, einen umfassenden Beteiligungsprozess zur Gestaltung der Zukunft des Pfarrberufes anzuregen.

Seit diesem Treffen fanden drei große Veranstaltungen unter dem Motto "Wir reiten die Welle" statt. Im Jahr 2022 öffnete sich der Prozess für alle Verkündigungsberufe: Kirchenmusikerinnen- und musiker, Diakoninnen und Diakone, Sozialarbeiterinnen- und arbeiter und Pfarrpersonen. Gemeinsam arbeiten sie an der Gestaltung der Zukunft ihrer Berufe angesichts der gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Herausforderungen.

Ziel des Prozesses

Ziel ist es, die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Verkündigungsberufe zu gewährleisten. Zur dauerhaften Fortentwicklung der Berufsbilder dient dieser Prozess. In einem gemeinsamen Lernprozess werden Schwerpunkte gesetzt, Rahmenbedingungen entwickelt und Herausforderungen identifiziert.

Prozessschritte

1. Konferenz: “Wir reiten die Welle” (Mai 2018, Michaeliskirche Hildesheim)

200 Pfarrpersonen arbeiteten über drei Tage in einem "Open Space" (einem partizipativen Konferenzformat) an der Zukunft ihres Berufes. Am Ende der Konferenz wurden vier zentrale Themenfelder identifiziert, die seitdem in verschiedenen Arbeitsgruppen weiter bearbeitet werden:

  • Pfarramt und Verwaltung
  • Arbeiten in und mit (multi)professionellen Teams
  • Arbeiten im Sozialraum
  • Verkündigung in der Zukunft
2. Konferenz: “Auf der Suche nach fröhlicher Professionalität” (Mai 2019, Akademie Loccum)

100 Pfarrpersonen setzten die Impulse der ersten Konferenz fort und beschäftigten sich mit den vier identifizierten Themenfeldern.

Neue Fragen wurden gestellt:

  • Gehören zu multiprofessionellen Teams die gängigen Kirchenberufe (Pfarrpersonen, Kirchenmusikerinnen- und musiker, Gemeindesekretärinnen- und sekretäre, Küsterinnen und Küster) oder sollten Gemeinden auch Architektinnen und Architekten, Kulturmanagerinnen- und manager und geschäftsführende Personen einstellen können?
  • Und wie ist es um die Kirche und ihre Angestellten bestellt, wenn sich der Wunsch nach mehr Lust an der Arbeit in kirchlichen Berufen aufdrängt?

Es wurde außerdem deutlich, dass das Thema “Arbeiten im Sozialraum” Teil der Aus-, Fort- und Weiterbildung werden muss. 2021 wurde daraufhin eine Projektstelle “Kirche im Sozialraum” eingerichtet und mit Pastor Holger Nollmann besetzt. Holger Nollmann besucht Pfarrpersonen in ihren ersten Amtsjahren (Probedienst). Er findet gemeinsam und vor Ort mit den Pfarrpersonen heraus, welche zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure außerhalb der Kerngemeinde existieren, mit denen einen Zusammenarbeit vielversprechend erscheint.

3. Konferenz: „Welle 2.0, raus ins weite Mehr!“ (Juni 2022, Osnabrück)

200 Menschen aus den Verkündigungsberufen (Kirchenmusikerinnen- und musiker, Diakoninnen und Diakone, Sozialarbeiterinnen- und arbeiter, Pfarrpersonen) beschäftigten sich an drei Tagen mit diesen Fragen:

  • Was treibt die jeweilige Berufsgruppe an? 
  • Was kann sie über Ausbildung und Kompetenzen in die Entwicklung der Landeskirche eintragen? 
  • Welches sind jeweils die spezifischen Sorgen, die großen Themen? 
  • Wie prägt der Glaube das Sein und das Tun?

Ausgehend von diesen Fragen und den Themen, die aus den ersten beiden Konferenzen hervorgegangen sind, entstanden sechs Projektfelder, an denen Kleingruppen weiterarbeiten: Multiprofessionelle Teams, Kirche im Sozialraum, das Wort als Markenkern, Segensnetzwerk, Verwaltungsvereinfachung, Aufräumen! Entwicklung einer Kultur des Lassens.


Aktueller Stand: Arbeit in sechs Projektfeldern

An diesen Fragen arbeiten derzeit Kleingruppen:

Multiprofessionelle Teams

Wie kann es gelingen, dass berufsgruppenübergreifendes und gabenorientiertes Arbeiten in den Kirchenkreisen die Regel sind?

Wie muss das schon in der Ausbildung der verschiedenen Berufsgruppen gelernt werden (Studium, Vikariat, Anerkennungsjahr)? 

Kirche im Sozialraum

Welches Wissen braucht es, damit Menschen in den Verkündigungsberufen den Sozialraum als notwendigen Bestandteil ihres Wirkungsbereiches verstehen? Und wie kann sich das Wissen darum auf die Finanzzuweisung in eine Kirchengemeinde ganz konkret auswirken (Einführung einer Sozialraumkomponente)?

Das Wort als Markenkern

Wie sprechen Personen in den Verkündigungsberufen vom Glauben? Pastorin Birgit Mattausch sucht im Rahmen ihrer Projektstelle “Experimentelle Homiletik” am Literaturhaus St. Jakobi in Hildesheim zusammen mit denen, die Lust haben, nach dieser Sprache.

Segensnetzwerk

 

Wie und mit welchen Kooperationspartnern- und partnerinnen gelingt es, ein breit gefächertes Angebot diverser Segenshandlungen in Stadt und Land aufzustellen?

Verwaltungsvereinfachung

Was braucht es für professionelles Arbeiten vor Ort? Mit der Einrichtung des Förderprogramms “Attraktives Gemeindebüro" bietet die Landeskirche eine finanzielle Antwort auf diese Frage. 

Aufräumen! Entwicklung einer Kultur des Lassens

Wie können Herzensdinge losgelassen werden? In Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle Personalberatung findet ein Workshop statt, der dieser Frage nachgeht. 

New Work im Pfarrberuf (angedacht)

Dieses Projektfeld ist aus dem Fokusprojekt New Work im Pfarrberuf hervorgegangen und befindet sich noch im Aufbau.


Prozessverantwortliche

Aus dem Landeskirchenamt:
Oberlandeskirchenrätin Dr. Nicola Wendebourg (Personalabteilung, Referat 31)
Tilman Kingreen (Leiter der Arbeitsstelle Personalberatung)
Dr. Dorothea Noordveld (Projektkoordination)

Für die Berufsfelder
Inga Rohoff (Diakonin)
Benjamin Dippel (Kirchenmusiker)

Externe Prozessbegleitung
Oliver Kuklinski

 


Kontakt

Das Bild zeigt eine weiblich lesbare Person mit kurzen blonden Haaren, einer Brille ohne Fassung, einem gemusterten Schal, einem weißen Oberteil und einer grauen Strickjacke darüber.
Oberlandeskirchenrätin
Dr. Nicola Wendebourg
Rote Reihe 6
30169 Hannover
Telefon:
0511 1241-316
Pastorin
Dr. Dorothea Noordveld
Bei der St. Johanniskirche 2
21335 Lüneburg
Telefon:
04131 43461

Weiterführende Informationen